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Uwe Leonhardt: Informationen zum Seeadler

20. Januar 2015
Uwe Leonhardt

Astrid Götze-Happe / pixelio.de

Der Seeadler ist der größte heimische Greifvogel Deutschlands, mit einer Spannweite von bis zu 2,5m und einem Gewicht zwischen 4 und 5,5 kg. Primär ernährt sich der Seeadler von Fischen und Wasservögeln sowie nachrangig von Kleinsäugern und Aas. Sie legen in ihren Horsten zumeist 1-3 Eier, aus denen nach 12 Wochen die Jungen schlüpfen. Das Gelege befindet sich in etwa 20-30 m Höhe und ist während der Brut sehr störungsanfällig, weshalb die Standorte der Seeadlerhorste meist geheim gehalten werden.

Todesursachen

Die Todesursachen des Seeadlers können in zwei Kategorien unterschieden werden, die „natürlichen Todesursachen“ und die „anthropogenen Ursachen“. Natürliche Ursachen sind z. B. Revierkämpfe unter den Tieren oder Infektionen. Anthropogene Ursachen, also durch den Menschen bedingt, sind vor allem die Bleivergiftungen und die Bahnopfer. Dadurch, dass die Tiere auch Aas fressen, nehmen sie aus bejagtem Wild, das wiederum noch immer oft mit Bleimunition geschossen wird, Blei in ihren Körper auf. Das sich anreichernde Blei führt zu schweren Schäden des Nervensystems sowie der Verdauungsorgane. Diese Schädigungen können u.a. zu Ausfällen der Motorik oder der Wahrnehmung führen, welche wiederum zu Kollisionen führen können. Dies könnte die große Zahl der Kollisionen und Trauma erklären.

Uwe Leonhardt

Todesursachen von Seeadlern in Brandenburg 2002-2007 (Datenquelle: Ryslavy 2004, 2006a+b, 2007, 2009 a+b)

Populationsentwicklung

Die Populationsentwicklung des Seeadlers ist als äußerst positiv zu betrachten. Nach der Ansiedlung des Seeadlers Ende der Vierzigerjahre waren die Bestände in Deutschland sehr gering. Der Einsatz von DDT als Pestizid hatte dem Seeadler in Deutschland massiv geschadet und dafür gesorgt, dass er als gefährdete Art auf der Roten Liste stand. Durch das Verbot von DDT und den Kampagnen zum Schutz des Seeadlers haben sich die Populationen u.a. auch in Niedersachsen soweit erholt, dass sie nicht mehr als gefährdet gelten. Die Tiere in Deutschland gehören zu einer großen Population, die sich über Norddeutschland, Skandinavien bis nach Russland erstreckt und etwa 6.000 Brutpaare umfasst. Problematisch wird aufgrund der zunehmenden Population der Druck der Nahrungssuche auf einem beschränkten Raum. Hierbei bieten die Flächen in Windparks den Tieren ideal Nahrungsquellen. Die Unterbrechung der monotonen Ackerflächen durch die Zuwegungen etc. sind gute Lebensräume für Kleinsäuger, die wiederum Greifvögel anziehen. So wird auch in der Zukunft von einer deutlichen Zunahme der Seeadlerpopulation in Deutschland ausgegangen.

Uwe Leonhardt

Populationsentwicklung des Seeadlers in Niedersachsen (Datenquelle: Projektgruppe Seeadlerschutz)

Quellen:
Projektgruppe Seeadlerschutz – http://www.projektgruppeseeadlerschutz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=67&Itemid=76
Langgemach, T./ Kenntner, N./ Krone, O./ Müller, K./ Sömmer, P. (2006): Anmerkungen zur Bleivergiftung von Seeadlern (Haliaeetus albicilla); in: Natur und Landschaft (2006) Nr.6: S. 320-326
Kramer J. L./redig, P. T.(1997): Sixteen years of lead poisoning in eagles, 1980-1995: an epizootiologic view. J. Raptor Research. Vol. 31: S. 327-332
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/wissenswertes/roteliste/
Mammen et AL. – http://bergenhusen.nabu.de/imperia/md/images/bergenhusen/bmuwindkraftundgreifwebsite/wka_von_mammen.pdf
Krüger,O./ Grünkorn, T./ Struwe-Juhl, B. (2010): The return oft he white-tailes eagle (Haliaeetus albicilla) to nothern Germany: Modelling the past to predict the furture; in: Biological Conservation Vol. 143, März 2010; S. 710-721 – http://www.uni-bielefeld.de/biologie/vhf/OK/Publications/Biol_Conserv_143_710_721.pdf
The ICUN Red List of Threatened Species (2012) – http://www.iucnredlist.org/details/106003364/0